Genussvolle Feuerschalenwanderung in Partenen
„Partenen ist eine wunderschöne, idyllische Gemeinde mit fünf urigen Wirtshäusern und alten Bauernhäusern. So ein authentisches Dorf findet man heutzutage nur noch sehr selten.“, erklärt uns gleich zu Beginn Wanderführerin Imelda, die wir direkt vor dem kleinen Hofladen in Partenen getroffen haben. Wir haben uns bewusst für diese geführte Kulinarik-Wanderung entschieden, weil wir mehr über die Kultur, die Geschichte, das Essen und die Menschen im Montafon in Österreich erfahren wollten. Das Highlight der Wanderung: die verschiedenen Stopps bei alten Wirtshäusern und Gastgebern, die uns traditionelle Schmankerl servierten. Gleich zu Beginn gab es beim Hofladen Tee und ein Butterbrot mit selbst hergestellter Butter. Wir wussten bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht, wie gut und anders eine frische Bauernbutter schmeckt – Wahnsinn.
Anschließend sammelten wir erst mal ein paar Schritte. Während schön langsam die Dämmerung einsetzte, konnte wir aus der Ferne am Berg noch Gämse beobachten. Rund um Partenen ist es sehr ruhig. Es ist das letzte Dorf vor der Silvretta Hochalpenstraße, die im Winter gesperrt ist. Die Uhren ticken hier gefühlt etwas langsamer. Beim Spaziergang durch den Wald kamen dann auch endlich unsere Laternen zum Einsatz. Auf dem Weg zurück durch das Dorf konnte man entlang der Hauptstraße unzählige Feuerschalen erkennen, die von den Bewohnern extra für die Wanderung angezündet wurden. Ja, es war schon ein wenig romantisch, durch das kleine Dorf mit den Feuerschalen zu spazieren. Die Herzlichkeit und Gemeinschaft der rund 450 Einwohner in Partenen, von der Imelda uns während der Wanderung immer wieder erzählt hat, haben wir dann live bei den verschiedenen Stopps erlebt.
Beim Gasthaus “zum guten Tropfen” gab es beispielsweise eine „Brennsuppe“ und beim Partenerhof wurden wir mit Apfelkuchen und mit Speck ummanteltem Sura Kees verwöhnt, während wir um die Feuerschalten standen. Von innen wurde uns nach ein paar Schnäpsen und Likören dann auch ziemlich schnell warm. Alle Verköstigungsstationen wollen wir an dieser Stelle gar nicht nennen, damit es für dich auch noch eine Überraschung bleibt.
Besonders interessant fanden wir auch Imeldas Erzählungen über die Energiegewinnung im Tal. Hierzu eine kleine geschichtliche Anekdote: Schon im Mittelalter wurde das Montafoner Tal besiedelt und es begann ein regelrechter Boom auf den Erzabbau, der genau so abrupt wieder stoppte, wie er begonnen hat. Die Stollen der Bergwerksarbeiter sind geblieben und können teilweise auch noch heute besichtigt werden. Der nächste große wirtschaftliche Boom erfolgte während des zweiten Weltkriegs als die Wasserkraft im Tal genutzt wurde. Die Illwerke betreiben noch heute 10 Wasserkraftwerke, die Energie für den nationalen und internationalen Strommarkt erzeugen. Zusammengefasst also eine sehr informative und vor allem leckere Tour.
Picknick-Schneeschuhwanderung am Kristberg
Wir persönlich finden die Erfindung von Schneeschuhen einfach genial. So kommt man im tiefst verschneiten Winter im Montafon an wunderschöne Orte, die mit Skiern oder zu Fuß schwierig zu erreichen sind. Man sinkt selbst im Tiefschnee nur leicht beim Wandern ein. Am liebsten ziehen wir natürlich frische Spuren durch den Schnee.
Achtung: Man sollte unbedingt darauf achten, nicht einfach irgendwie querfeldein durch den Wald zu laufen, denn im Winter gibt es im Montafon für Wildtiere auch wichtige Schutzzonen. Informiere dich vor einer Schneeschuhwanderung, ob es sich um eine offizielle Tour handelt oder nimm an einer geführten Wanderung teil. Ebenso gilt es, das Lawinenrisiko zu beachten. Bei allen Touren auf der offiziellen Montafon-Website kannst du dir sicher sein, dass keine Schutzzonen betreten werden und für deine Sicherheit gesorgt ist. Bei einer geführten Tour sorgt ein erfahrener Guide zusätzlich für deine Sicherheit. Deshalb haben auch wir uns dafür entschieden!
Bei dieser Schneeschuhwanderung fährst du mit der Seilbahn nach oben auf den Kristberg (Kosten Berg- und Talfahrt: 18€). Der Verleih von Schneeschuhen und Stöcken ist im Preis inbegriffen, ebenso wie eine Picknickbox und ein Kaiserschmarrn inkl. Getränk am Ende der Tour. Aber jetzt erst mal ganz von vorne: Gemeinsam mit unserer Wanderführerin wanderten wir vom Panoramagasthof Kristberg, direkt an der Bergstation bis zum Aussichtspunkt Ganzaleita. Dort wurde dann erst mal das Picknick ausgepackt. Ja, richtig gelesen: Picknick!
Im Winter kann man sich mit einer Schaufel schnell und einfach eine Sitzbank und einen Tisch “schaufeln”. Zur Stärkung gab es einen warmen Tee, regionalen Käse, unter anderem auch Sura Kees und einiges mehr. Picknicken bei dieser Aussicht im Winter ist schon wirklich was Besonderes. Immer wieder kamen wir an idyllisch gelegenen Maisäßhütten vorbei. Zu diesen Holzhütten ziehen die Landwirte mit den Kühen im Mai (daher auch der Name), bevor sie nach der Schneeschmelze im Juni mit den Tieren weiter hoch auf die Hochalpen ziehen. Die Maisäßhütten werden traditionellerweise immer noch gepflegt, teilweise wurden sie zu kleinen Berghütten umfunktioniert, in denen man übernachten kann. Eingebettet in die weiße Schneelandschaft wirken sie tatsächlich wie ein Postkartenmotiv. Zurück am Ausgangspunkt der Tour wurden wir mit einem Kaiserschmarrn beim Panoramagasthof Kristberg belohnt.
Tipp: Wenn ihr diese Tour ohne Guide und Picknick nachwandern wollt, findet ihr hier die detaillierte Route.
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Gleich mal vorweg: Dieses Nachtrodelerlebnis wird so schnell nicht getoppt werden! Pack deinen Skihelm ein, schnapp dir einen Rodel (Verleihstationen direkt vor Ort) und los geht die wilde, über 5,5km lange Fahrt. Rodeln ist wirklich ein Spaß für Jung und Alt. Allein die Fahrt nach oben mit der nostalgischen 2er-Sesselbahn ist ziemlich abenteuerlich, denn den Rodel muss man selbst irgendwie vorne an der Brust festhalten, während man nach oben schwebt. Die mit Flutlicht beleuchtete Rodelstrecke führt sehr kurvig und teilweise steil durch den Wald und ist stolze 5,5km lang. Damit ist sie die längste beleuchtete Rodelstrecke Vorarlbergs.
Bremsen, Lachen, Lenken und Spaß haben ist beim Rodeln die Devise. Unglaublich wie schnell die Rodel teilweise werden und die Leihrodel sind von wirklich hoher Qualität. Das Nachtrodeln ist auch bei den Einheimischen sehr beliebt, es herrscht also viel Betrieb auf der Rodelstrecke. Wir empfehlen dir deshalb, auf jeden Fall einen Helm zu tragen, um einem ungewollten Crash oder einer Verletzung vorzubeugen. Grundsätzlich ist es aber einfach eine große „Gaudi“ mit dem Schlitten runter zu düsen. Mit der Abendkarte kannst du so oft du willst wieder mit dem Lift hochfahren – zumindest bis um 22:30 Uhr das Licht ausgeht. Die letzte Berg- und Talfahrt ist allerdings schon etwas früher um 20:45 Uhr.
Tipp: Wer vorher oder nachher einkehren möchte, kann das beim Brunellawirt oben im Maisäßdorf Garfrescha tun. Es empfiehlt sich vorher zu reservieren!
Winterwanderung zur Lindauer Hütte
Die Wanderung zur Lindauer Hütte ist wirklich ein MUSS, wenn du im Montafon in Österreich bist (egal ob Sommer oder Winter). Im Winter hast du die Möglichkeit zur bewirtschafteten Lindauer Hütte zu wandern, dort einzukehren, einen Schlitten zu leihen und den kompletten Weg zurück zu rodeln. Der Rodelspaß setzt dieser wunderschönen Tour natürlich die Krone auf. Der Weg zur Lindauer Hütte ist gut präpariert und ausgeschildert und führt vorbei an schönen Maisäßhütten. Einfach immer den lila Wegschildern Richtung Lindauer Hütte folgen.
Das Gauertal zählt mit den „Drei Türmen“ (markante Gipfel) zu den schönsten Talabschlüssen der Alpen. Schon auf dem Weg hast du fast durchgehend einen herrlichen Blick auf die drei markanten Türme. Das letzte Stück durch den Wald zieht sich etwas, aber die Belohnung zum Aufwärmen wartet bereits in der Lindauer Hütte. Dort wirst du wahrscheinlich auch einige Tourenskigeher treffen. Für 8€ kannst du dir einen Rodel ausleihen, mit dem du die 7 Kilometer wieder zurückrodeln kannst. Für die Strecke sollte man tatsächlich 30-45 Minuten einplanen. Ca. 600 Meter vor dem Parkplatz ist ein großes „Rodel-Parkplatz“-Schild, dort kannst du deinen Rodel wieder abstellen. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht und vielen Glücksmomenten im Gepäck ging es für uns anschließend zurück.
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