Wanderung durch die Ötschergräben
Die Ötschergräben waren unser absolutes Highlight während unseres Kurzurlaubes und wir können dir diese Wanderung nur wärmstens empfehlen. Bei der Wanderung durch den “Grand Canyon Österreichs” erwarten dich coole Wasserfälle, türkisblaues und smaragdgrüne Badeoasen, ein Schaukraftwerk und spektakuläre Wanderwege. Der Ötscherbach hat hier nämlich ein einzigartiges Schluchtensystem direkt am Fuße des Ötschers geformt. Diese Wanderung ist vor allem im Sommer sehr erfrischend, denn man kann in den Ötschergräben auch Flussbaden. Also pack die Badesachen und die Wanderschuhe ein und los gehts.
Wir haben direkt beim Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wienerbruck geparkt. Dort befindet sich auch ein Bahnhof. Du kannst also bequem mit der Mariazellerbahn anreisen, z.B. ab St. Pölten oder Mitterbach. Dadurch lassen sich wunderschöne lange Touren planen, wie beispielsweise eine Wanderung von Wienerbruck bis Mitterbach über die Ötschergräben und zurück fährt man einfach mit der Mariazellerbahn.
Bei der Ötscher-Basis könnt ihr euch auch ein Ticket für die Ötschergräben kaufen oder sogar (wie wir) ein Kombiticket für die Ötschergräben und die Fahrt mit der Mariazellerbahn (6€). Außerdem lockt das Seegasthaus direkt am Stausee zum Einkehren. Da die Wandertour hier auch endet, könnt ihr euch also schon auf ein kühles Getränk oder eine Stärkung nach der Wanderung freuen.
Los ging die Tour entlang des Stausees Wienerbruck. Nach 200 Metern sind wir aber nicht der Beschilderung “Eingang Ötschergräben” gefolgt, sondern kurz über den Staudamm und dann links nach oben gewandert Richtung “Kaiserthron”. Man spaziert über Wiesen und kurz durch den Wald und erreicht bereits nach 20 Minuten das erste Highlight, nämlich den sog. “Kaiserthron”. Ob hier wirklich mal der Kaiser saß, wissen wir nicht, aber der Ausblick auf die canyonartige Landschaft und den Ötscher ist wirklich grandios.
Anschließend stiegen wir ab zum Lassingfall. Man hörte ihn schon von Weitem. Vom Wanderweg aus hatten wir einen sehr guten Blick auf den 90 Meter hohen Wasserfall. Vor allem im Frühjahr und nach starkem Regen führt er sehr viel Wasser.
Der Wanderweg wurde nun immer abenteuerlicher. Wir wandern über Holzstege und durch Stollen immer tiefer in die Schlucht hinab. Wir waren ca. 1 Stunde vom Kaiserthron unterwegs, bis wir das Schaukraftwerk Wienerbruck erreichten, das direkt im Talkessel “Stierwaschboden” liegt. Dieses Kraftwerk wurde 1911 fertiggestellt, um die erste elektrifizierte Eisenbahn Österreich-Ungarns zu betreiben. Das Kraftwerk ist sogar für Besucher zugänglich und bis heute in Betrieb. Die Infotafeln erklären sehr gut, wie aus Wasserkraft Strom entsteht.
Weiter ging es entlang des Ötscherbaches. Obwohl der Wanderweg bis hierher schon sehr schön war, folgte jetzt (unserer Meinung nach) die schönste Wegstrecke. Neben uns ragten die Felswände in die Höhe und der glasklare, türkis- bis smaragdfarbene Ötscherbach schlängelte sich durch die Schlucht. Man könnte hier immer wieder baden, doch leider war uns das Wasser mit 10°C doch zu kalt. Wir mussten aber trotzdem immer wieder anhalten, weil die Landschaft einfach wunderschön ist.
Als wir bei der Jausenstation Ötscher-Hias ankamen, beschlossen wir, noch einen kurzen Abstecher zum Mirafall einzulegen. Man läuft nochmal 20 Minuten weiter in die Ötschergräben hinein, direkt am Wasser entlang. Im Frühjahr und nach starkem Regen lohnt es sich auf jeden Fall, denn dann stürzt sich der Mirafall 120 Meter nach unten, bevor er sich in einem Becken sammelt. Man kann sehr nah an den Wasserfall wandern. Das kalte Wasser spritzt beim Aufprall auf die Felsen, was sehr erfrischend war. Wir haben dort unsere Brotzeit ausgepackt und neben uns badeten Kinder im Flussbett – sehr idyllisch. Für uns war das Wasser mit 8-10 Grad einfach doch zu kalt.
Anschließend geht es den gleichen Weg wieder zurück bis zum Ötscher-Hias. Hier kann man sich im Sommer (Mai-Ende Oktober) täglich von 09.00-17.00 Uhr eine kleine Brotzeit kaufen. Wir wanderten anschließend weiter über einen Forstweg zum Erlaufstausee. Nach der alten Wassermühle sollte man sich einfach links halten. Die Form des Sees und die umliegenden Nadelwälder erinnerten an einen norwegischen Fjord. Baden kann man hier leider nicht, aber die Kulisse selbst ist wirklich sehr schön.
Am Ende des Stausees könnte man beim Stapelhaus noch einkehren, wenn man mag. Der Blick auf den Ötscher ist wirklich grandios. Bis zum Bahnhof in Mitterbach sind es dann nur noch 10 Minuten zu Fuß. Die Mariazellerbahn fährt hier jede Stunde immer um 11 nach und brachte uns auch wieder zurück zur Ötscher-Basis in Wienerbruck. Die Fahrt dauerte ca. 15 Minuten.
Tipp: Ihr könnt auch in Mitterbach parken und am Anfang mit der Mariazellerbahn nach Wienerbruck fahren, dann habt ihr am Ende der Tour keinen zeitlichen Druck, um die Bahn rechtzeitig zu erwischen.
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Weitere Informationen
Video zur Wanderung in den Ötschergräben
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