Gipfelbesteigung des Großglockners
Egal, ob du von der Kalser oder Heiligenblut-Seite aufgestiegen bist, ab der Erzherzog-Johann-Hütte ist die Besteigung über den Normalweg hoch zum Gipfel des Großglockners für alle gleich. Ab hier brauchst du auch wieder die Steigeisen und es empfiehlt sich in Seilschaft zu gehen. Du solltest in etwa 1,5-2 Stunden einplanen. Zunächst beginnt der Weg relativ gemütlich und kaum ansteigend, bevor es dann über einen etwas steileren Firnrücken in Serpentinen zur ersten Schlüsselstelle der Besteigung geht, dem Glocknerleitl.
Glocknerleitl
Das Glocknerleitl ist eine bis zu 40° steile Wand, welche je nach Jahreszeit unterschiedlich schwierig ist. Spätestens ab hier solltest du auf alle Fälle wieder in Seilschaft gehen. Im Winter und Frühjahr ist das komplette Leitl mit Schnee und Eis bedeckt und man steigt steil in Serpentinen nach oben, was mit den Steigeisen aber kaum ein Problem darstellt. Im Hoch- und Spätsommer ist hingegen der Schnee größtenteils abgeschmolzen und es entsteht ein Mix aus Stein und Eis, weshalb das Leitl auch gerne Eisleitl genannt wird. Zu der Zeit ist deutlich mehr Aufmerksamkeit gefordert, da der Aufstieg mit Steigeisen unangenehm zu gehen ist und es besteht auch Steinschlaggefahr. Ein dickes Seil entschärft die Stelle aber zum Glück.
Aufstieg zum Kleinglockner
Als nächstes wartet nun der Aufschwung zum Grat auf den Kleinglockner auf dich. Auch dieser ist je nach Jahreszeit unterschiedlich schwierig. Im Winter ist alles wieder mit Schnee bedeckt und man steigt mit den Steigeisen nach oben. Im Sommer hingegen nimmt man hier die Steigeisen ab und klettert über I-er Gelände hoch bis zum Grat auf den Kleinglockner. Ab dem Grat ist dann absolute Trittsicherheit gefordert. Man befindet sich in sehr ausgesetztem Gelände, indem man auf keinen Fall stürzen sollte. Allerdings muss man auch sagen, dass der Grat auf Videos oder Fotos, dank Fisheye, oftmals dramatischer und schmaler aussieht, als er in Wirklichkeit ist. Im Winter wird der Kleinglockner unterhalb der Wechte überschritten, im Sommer kraxelt man so wie wir über die Steinblöcke. Zur Sicherung sind ab dem Glocknerleitl durchgängig Metallstangen einbetoniert.
Glocknerscharte & Felswand
Nach dem Kleinglockner wartet erstmal ein steiler Abstieg hinab zur Glocknerscharte. Dieser ist durch eine ein Stahlseil versichert. Je nach Anzahl der Bergsteiger kann es hier eng werden, da es eher wenig Ausweichmöglichkeiten gibt. Wer aber schon ein paar Klettersteige gegangen ist, sollte hier keine Probleme haben. Die Glocknerscharte ist ein schmaler nach links und rechts abschüssiger Grat, welcher nicht versichert ist. Dadurch fordert er viele nicht so geübte und schwindelfreie Bergsteiger, tatsächlich kann man ihn aber sehr gut überschreiten und es ist eher eine “Kopfsache”. Anschließend wartet dann eine etwa 20 Meter hohe Felswand im Schwierigkeitsgrad II, vor welcher wir im Voraus großen Respekt hatten. Der Fels ist aber super griffig und man findet diverse Griffmöglichkeiten, sodass man die Wand sehr gut hinaufklettern kann.
Gipfel & Aussicht
Nun hast du es geschafft und du stehst auf dem höchsten Gipfel Österreichs, dem Großglockner. Bei guter Sicht, hast du von hier eine geniale Aussicht in alle Richtung (ist ja der höchste Berg). Du kannst das Wiesbachhorn, Kitzsteinhorn, den Watzmann, die Pasterze, die Schobergruppe, die Julischen Alpen in Slowenien, die Dolomiten in Ost- und Südtirol, den Großvenediger und vieles mehr sehen. Es ist wirklich atemberaubend dort oben zu stehen. Egal wie anstrengend für dich der Anstieg war, wir können dir versprechen, dass du die Mühen in diesem Moment vergessen wirst! Wir hatten sogar das unglaubliche Glück (da wir auf der Adlerruhe geschlafen haben), dass wir tatsächlich über 15 Minuten alleine auf dem Gipfel standen und das alles für uns hatten – ein besonders magischer Moment!
Hallo Nina, hallo Tom,
ich bin total begeistert, wie detailliert, mit wunderbaren Bildern und sogar einem sehr aussagekräftigen und wirklich tollen Video ihr die Besteigung des Großglockners beschrieben und illustriert habt. Echt super, habe ich noch nicht so gefunden. Leider ist mir beim Liken ein dummer Fehler unterlaufen, den ich nicht mehr rückgängig machen konnte: ich wollte der Reihe nach die Herzchen anklicken von 1- bis dann 5. Der browser hörte aber beim ersten Stern schon auf und stoppte. Was für eine Schmach, ich würde gerne 6 Sterne resp. Herzchen vergeben. Vielleicht könnt ihr das ändern. Also, ganz großes Lob!, Beste Grüße, Jörg
Hallo lieber Jörg, freut uns sehr, dass dir unser Großglockner-Beitrag so gute gefällt 🙂 Warst du denn schon mal oben oder planst du den Großglockner zu besteigen? 🙂 Das mit der falschen Bewertung ist nicht schlimm, aber vielen Dank für den Hinweis 🙂