Sehenswürdigkeiten
Um die Highlights in der Innenstadt von Siena zu besichtigen, benötigst du ungefähr einen Tag, um kein Must-See zu verpassen. Wenn du wie wir eine Unterkunft außerhalb von Siena gebucht hast, empfehlen wir dir beim „Parking Santa Caterina“ (siehe Italien-Karte) zu parken (2€/Stunde). Von hier aus fährst du einmal mit der Rolltreppe den Berg hinauf (ja, sehr kurios) und schon stehst du vor der Top-Sehenswürdigkeit in Siena:
Es gibt 3 verschiedene Ticketoptionen:
- nur Dom
- Dom + alle Außengebäude & Museen außer das “Himmelstor” (Opa Si Pass oder Siena Pass)
- Dom + alle Außengebäude & Museen + “Himmelstor” (Porta del Ciela All Inklusive)
Direkt am Piazza del Campo liegt die Kathedrale, auch Dom von Siena genannt, die mit weißen und dunkelgrünen Marmorplatten verkleidet ist. Lass dich von den unterschiedlichen Bezeichnungen nicht verwirren – Dom und Kathedrale meinen dasselbe: eine Bischofskirche. “Dom” stammt aus dem Lateinischen, während “Kathedrale” aus dem Französischen kommt.
Auf den ersten Blick wirkt dieses bedeutendste Bauwerk der Stadt sehr prunkvoll und detailreich. Ein kleiner Funfact vorweg: Eigentlich sollte der im 13. Jahrhundert errichtete Dom noch viel größer werden. Das heutige Bauwerk war ursprünglich als Seitenschiff geplant. Doch der komplette Bau wurde nie vollendet. Die Fassade des geplanten Hauptschiffs ist noch sichtbar und zeigt die ursprünglich geplante Größe. Auch unvollendet ist der Dom von Siena ein echtes Meisterwerk, innen wie außen, und gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Toskana. Eine Besichtigung der verschiedenen Bereiche ist absolut empfehlenswert.
Hier ein kurzer Überblick über die Highlights des Domkomplexes:
Übersichtskarte
- Eingang Dom & Piccolomini Bibliothek
- Dommuseum & Facciatone Aussichtspunkt (Bester Ausblick, Aufgang über das Dommuseum)
- Krypta
- Baptisterium San Giovanni
- “Himmelstor”
- Museumskomplex “Santa Maria della Scala”
1. Eingang Dom & Piccolomini Bibliothek
Wenn du den Dom von Siena betrittst, wirst du staunen, denn der Innenraum ist im Vergleich zu anderen Kathedralen in der Toskana unglaublich pompös. Du findest einige Besonderheiten, die es nur hier gibt. 600 Jahre hat es gedauert, bis der aufwendige Marmorboden fertiggestellt wurde. Darauf sind Szenen des alten Testaments zu erkennen, die mit einer ganz besonderen sog. “Grafitti-Technik” mühevoll auf 56 Marmorplatten verewigt wurden. Der Großteil des Marmorbodens ist aus Schutz vor Abnutzung die meiste Zeit bedeckt. Er kann nur im Juli und von Mitte August bis Ende Oktober bewundert werden. Auf der linken Seite befindet sich im ehemaligen Pfarrhaus zu Ehren des Papst Pius II. 1492 eine Bibliothek. Die kunstvollen Fresken an den Wänden und Gewölben stellen eine Biographie des Papstes da. In der Mitte des Raumen fällt einem die Marmorfigur der “drei Grazien” ins Auge.
2. Dommuseum & Facciatone Aussichtspunkt
Das Opernmuseum ist bekannt für seine großartigen Marmorskulpturen von Giovanni Pisano und das riesige Altarbild von Duccio di Buoninsegna, das die Maestà zeigt. Es handelt sich dabei um wunderschöne, bunte Glasfenster. Wenn du das Museum über die enge Wendeltreppe verlässt, die zur Spitze der unvollendeten Fassade des “Duomo Nuovo” führt, wirst du mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft belohnt.
3. Krypta & 4. Baptisterium San Giovanni
Die Krypte ist vor allem für seine Waldmalereien aus dem 13. Jahrhundert bekannt. Sie liegt direkt unter dem Chorbereich der Kirche, was man dank des Glasdaches auch erkennen kann. Einen Eingang weiter, auf der gegenüberliegenden Seite des Haupteingangs, befindet sich das Baptisterium San Giovanni (Taufkirche). Das Baptisterium ist mit dem monumentalen Taufbecken ausgestattet. Es gilt dank seines Flachreliefs von Jacopo della Quercia, Lorenzo Ghiberti und Donatello als Meisterwerk der Frührenaissance.
5. Himmelstor
Der berühmte Panoramablick in die Kirche von oben durch ein kleines Fenster war früher nur den Architekten gewährt. Heute kannst auch du es für einen Aufpreis (Ticket Porta del Cielo) besichtigen. Du bekommst Zugang zum Dachboden und der Domkuppel.
6. Museumskomplex “Santa Maria della Scala”
Wer besonders kunstinteressiert ist, kann sich in diesem Gebäudeteil Fresken und Kunstsammlungen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert ansehen.
Tipp: Wir fanden es etwas schade, nicht mehr über die Bedeutung der Szenen auf dem Fußboden zu erfahren und würden beim nächsten Mal eine Führung im Dom buchen, wenn man schon das Glück hat den Boden sehen zu können (Domführung mit deutschsprachigem Guide).
Piazza del Campo
Wenn du durch Siena spazierst und plötzlich auf einem halbkreisförmigen Platz stehst, der zur Mitte hin leicht abfällt, dann bist du am Hauptplatz angekommen. Durch dieses Gefälle kann das Regenwasser hervorragend abfließen. Wie in vielen toskanischen und italienischen Städten steht auch auf dem Hauptplatz von Siena keine Kirche. Es ist also ein rein weltliches Zentrum. Der beeindruckende, über 100 Meter hohe Turm Torre del Mangia gehört zum Palazzo Pubblico, in dem sich das Rathaus und das Stadtmuseum Museo Civico befinden.
Auf diesem halbrunden Platz findet am 2. Juli und am 16. August eines der weltweit härtesten Pferderennen statt: das “Palio di Siena”. Dieses Spektakel zieht nicht nur die ganze Stadt an, sondern auch viele Besucher von außerhalb, weshalb du dich rechtzeitig um ein Ticket kümmern solltest. Am Eingang des Museo Civico im Palazzo Pubblico kannst du auf einem Bildschirm Szenen des Palio di Siena verfolgen.
Ein weniger gefährliches Highlight auf dem Piazza del Campo ist der Fonte Gaia, der Brunnen der Freude. Die Bewohner von Siena tauften ihn so, weil sie überglücklich waren, als sie das erste Mal Wasser aus einem Brunnen sprudeln sahen. Da Siena auf einem Hügel liegt, hatte die Stadt oft mit Wasserknappheit zu kämpfen.
Tipp: Einen fantastischen Blick auf den Platz hast du vom kleinen Balkon der Gelateria La Costarella.
Palazzo Pubblico & Torre del Mangia
Direkt beim Hauptplatz von Siena stehen die beiden Highlights Palazzo Pubblico und der 102 Meter hohe Torre del Mangia. Der Palazzo war schon immer das politische Zentrum der Stadt. Neben dem Rathaus befindet sich heute noch das Stadtmuseum Museo Civico darin. Darin zu sehen sind prunkvolle Räume mit alten Fresken. Im Saal des Friedens befindet sich die berühmte Freske „Gute und Schlechte Regierung“ von Ambrogio Lorenzetti.
Tipp: Wer mag, kann auf die 87 Meter hohe Aussichtsplattform des Turmes steigen, die Aussicht lohnt sich!
Terrazza Panoramica vicolo Campaccio
Der Aussichtspunkt „Terrazza Panoramica vicolo Campaccio“ gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Siena und ist auf deiner Resieplanung ein absolutes Muss. Vom historischen Zentrum aus geht’s in Richtung Basilica di San Domenico. Auf dem Weg dorthin kannst du in den kleinen Läden stöbern oder dir eine Pizza-to-Go gönnen. Am Aussichtspunkt angekommen, wirst du mit einem traumhaften Blick auf Siena belohnt. Hier hast du eine fantastische Sicht auf den Dom, den Torre del Mangia und die vielen alten, gelben und terrakottafarbenen Häuser. Da Siena auf einem Hügel liegt, erinnert der Anblick wirklich an eine italienische „Bilderbuch-Altstadt“.
Weitere Museen
- Pinacoteca Nazionale di Siena (Kunstwerke aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und internationale Meisterwerke in der Spannocchi-Sammlung)
- Naturkundemuseum (freier Eintritt, kuriose Kunstwerke aus den letzte 3 Jahrhunderten und geologische Funde)
- Fontebranda (Grotte mit kleinen Springbrunnen in der Nähe des Parkplatzes „Parking Santa Caterina“, fanden wir persönlich nicht so spannend)
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