Bau & Geschichte
Wir finden es immer sehr beeindruckend, durch Bauwerke zu spazieren, die wirklich eine Geschichte erzählen. Wenn die Mauern hier sprechen könnten, hätten sie einiges zu erzählen, was in den letzten über 1.000 Jahren alles passiert ist.
Bevor die Mauren im 7. Jahrhundert als kämpferische Berberstämme von Nordafrika aus die Iberische Halbinsel einnahmen, stand im Zentrum von Córdoba bereits eine westgotische Basilika. Der erste arabische Herrscher, Emir Abd ar-Rahman I., ließ im Jahre 785 n. Chr. die kleine Basilika durch eine Moschee ersetzen. Die Größe dieser Moschee war nicht vergleichbar mit dem jetzigen Bauwerk. Zu Beginn bot die Moschee Platz für ca. 5000 Gläubige.
In den nächsten Jahrhunderten wurden sie von verschiedenen Herrschern stetig erweitert, bis sie schließlich achtmal so groß war wie die ursprüngliche Moschee. Der Grund hierfür war die rasante Stadtentwicklung und die zunehmende Anzahl der Gläubigen. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Ausbaustufen:
- 1. Erweiterung (833 n. Chr.): Abd ar-Rahman II. verlängerte den Gebetsraum um 8 Schiffe, sodass 9.000 Personen im Innenraum der Mezquita Platz fanden.
- 2. Erweiterung (962 n. Chr.): Al Hakam II. erweiterte die Moschee um weitere 12 Abschnitte, damit 17.000 Personen in der Moschee beten konnten.
- 3. Erweiterung (991 n. Chr.): Almansor ließ 8 neue große Schiffe bauen und auch der Innenhof wurde erweitert. In der 175 Meter langen und 120 Meter breiten Mezquita fanden nun sage und schreibe 40.000 Gläubige Platz.
Mit 23.000m² war die Mezquita die größte Moschee der Welt. Allerdings “nur” etwas mehr als 200 Jahre, denn im Jahr 1236 eroberten die katholischen Könige Córdoba endgültig zurück und funktionierten die Moschee sofort zur christlichen Kathedrale um.
Im Vergleich zu vielen anderen Moscheen wurde dieses Bauwerk nicht komplett zerstört von den Katholiken, sondern nur erweitert und umfunktioniert. Als neues Herzstück der Kirche wurde 1371 die königliche Kapelle (Capilla Real) errichtet. Auch der Hauptaltar und viele weitere Kapellen wurden nach christlichen Vorstellungen angepasst.
Aktueller Konflikt: Moschee oder Kathedrale?
Wenn man auf die Geschichte der Mezquita zurückblickt, fragt man sich natürlich, wer nun eigentlich in diesem Gotteshaus beten darf. Leider ist es so, dass aktuell die Mezquita von der katholischen Kirche verwaltet wird und somit offiziell nur Messen für Christen darin stattfinden.
Die Bürger selbst fordern immer wieder, dass die Mezquita öffentliches Eigenturm wird. Trotz einer Petition, an der sich über 400.000 Spanier beteiligten, ist es im 21. Jahrhundert nicht möglich, islamische und christliche Religion unter einem Dach zu vereinen. Das einzige Entgegenkommen der katholischen Kirche war die Änderung der Bezeichnung von Kathedrale zu Moschee-Kathedrale.
Hi Nina und Tom, vielen Dank für eure super nützlichen Tipps. Haben das Ticket für die Mezquita vorab online gebucht – für den ersten Einlass am Morgen – sind dann, eurem Tipp folgend, gleich nach hinten rechts gegangen und konnten super Fotos, ganz ohne Menschen, machen 🙂
Am Turm waren wir nicht, weil es am Vormittag stark regnete, alles grau in grau war und es keine Aussucht gab.
Aber am Nachmittag wars wieder schön und wir stimmen euch zu: auch uns hat der Garten des Alcazabers von Cordoba besser gefallen als der Generalife der Alhambra! Auch hier vielen Dank für den Tipp – sonst hätten wir den Alcataber wahrscheinlich nicht besucht. Liebe Grüße Helga
Hallo Helga,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut uns, dass wir auch deinen Besuch in Cordoba „optimizen“ konnten 🙂