Bau & Geschichte der Engelsburg
Ursprünglich sollte die Engelsburg als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian und dessen Familie erbaut werden, doch es wurde erst im Jahr 139 n. Chr. unter seinem Nachfolger Antonius Pius fertiggestellt. Es wurde damals errichtet, um die Asche vom Kaiser selbst, dessen Frau Sabine sowie der Familie vor Ort aufbewahren zu können.
Im 5. Jahrhundert wurde das Mausoleum von anderen Kaisern in eine Festung umgewandelt, um sich vor Überfällen schützen zu können. Im Jahr 590 n. Chr. bekam die Engelsburg (Castel Sant Angelo) von Papst Gregor I. ihren heutigen Namen, da er nahe des Hadriangrabmals die Erscheinung des Erzengels Michael gesehen habe.
Zu diesem Zeitpunkt herrschte die Pestepidemie, weshalb die Engelserscheinung als Zeichen der Erlösung dieser schwierigen Zeit galt. Daher habe auch der damalige Papst Pius II., an dieser besagten Stelle eine Kapelle erbauen lassen. Zudem wurde zur Erinnerung an diese einzigartige Erscheinung des Erzengels eine große Bronzestatue auf dem Turm der Engelsburg im Jahr 1753 aufgestellt.
Bereits ab dem 10. Jahrhundert wurde die Burg auch als Fluchtort von den Päpsten genutzt, um sich bei Angriffen auf die Stadt schnell in Sicherheit bringen zu können. Somit war die Engelsburg nicht mehr im Besitz der Stadt und den Römern, sondern des Vatikans.
Es gab bald darauf im Jahr 1277 einen 800m langen „Passetto di Borgo“ oder „Corridoio di Borgo“, einen oberirdischen in der Mauer integrierten Verbindungsgang zwischen Apostolischen Palast und der Vatikanstadt. Im späten Mittelalter wurde die Engelsburg als päpstliche Residenz mit schönen Wohnungen umgestaltet. Während der Renaissancezeit wurde sehr viel umgestaltet und die fünfeckige Mauer um die Engelsburg erbaut.
Zusätzlich wurde die Engelsburg nicht nur als Fluchtburg oder Schatzkammer verwendet, sondern auch als Gefängnis. Eine der berühmtesten Häftlinge soll der Wissenschaftler Galileo Galilei gewesen sein. Seit dem Jahr 1870 gehört die Engelsburg jedoch wieder den „Römern“, die sie dann später auch den Bürger zugänglich machten. Mehr als 110 Jahre wird die Engelsburg nun schon als Museum genutzt.
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