Tour oder selbst fahren?
Natürlich gibt es neben der Möglichkeit, eine Tour in den National Park zu machen, auch die Möglichkeit, mit dem eigenen Mietwagen den Regenwald zu erkunden. Da du ziemlich wahrscheinlich sowieso einen Mietwagen in Australien angemietet hast, liegt die Frage schließlich auf der Hand, ob du selbst zum National Park fahren solltest.
Grundsätzlich ist es möglich, mit einem Mietwagen zum Cape Tribulation zu fahren. Weiter als das Cape Tribulation wird nicht möglich sein, da die Straßen dort enden und man neben Allradantrieb auch etwas Erfahrung für die Strecke braucht. Doch auch die Touren fahren nicht weiter als das Cape Tribulation. Solltest du nur die Mossman Gorge sehen wollen, so kannst du ganz bequem mit dem eigenen Mietwagen hinfahren. Um allerdings zum Cape Tribulation zu kommen, musst du eine Fähre nehmen, die ca. 30€ kostet. Du kannst auf der anderen Seite des Daintree Flusses dann bis zum Cape Tribulation fahren und auf der Fahrt stoppen, wo und wann du möchtest.
Trotzdem würde ich dir empfehlen, eine Tour zu buchen. Nicht nur kannst du die Fahrt mehr genießen, wenn du nicht selber fahren musst (von Cairns aus immerhin 5 Stunden Fahrt hin und zurück), sondern du siehst mithilfe eines Guides den Regenwald ganz anders. Auf meiner Tour zeigte uns der Guide am Cape Tribulation viele faszinierende Insekten oder kleine Reptilien, an denen ich einfach blind vorbeigelaufen wäre. Zudem ist der Daintree National Park auch nicht ganz ohne – nicht umsonst ist Australien der Kontinent mit den giftigsten Tieren der Welt. Im Daintree National Park gibt es viele Tiere, die wirklich gefährlich werden können. Es hört sich vielleicht verlockend an, aussteigen zu können, wo man will und vielleicht eine Wanderung durch den Regenwald machen zu können, doch würde ich dies nicht tun: Krokodile, Schlangen, giftige Spinnen und der gefährlichste Vogel der Welt würden mich ohne irgendwelche Kenntnis über diesen Lebensraum definitiv davon abhalten, alleine herumzulaufen.
Am Ende musst du selber entscheiden, welche Vorteile und welche Nachteile für dich überwiegen und wie du den National Park besuchen möchtest.
Ablauf des Ausflugs
Wenn du keine Halbtagestour gebucht hast, dann beginnt dein Tag früh. Meine Tour startete um 7 Uhr morgens. Schlaf nachholen kannst du dann aber im Minivan, da die Fahrt von Cairns nach Port Douglas eine Weile dauert und die meisten Touren Abholungen von beiden Städten aus anbieten. Aber auch nach dem kurzen Stopp in Port Douglas kannst du dich noch einmal zurücklehnen, denn die Fahrt bis zur Mossman Gorge dauert auch noch einige Minuten.
An der Mossman Gorge angekommen, wirst du vom Parkplatz zum Anfang des Wanderweges durch den Regenwaldweg gehen. Der kurze Spaziergang auf Holzstegen führt durch das dichte Blättermeer bis zum Fluss, wo du je nach Tour und Jahreszeit eine Abkühlung genießen kannst. Auf meiner Tour erzählte uns der Guide bereits in der Mossman Gorge interessante Informationen über Pflanzen und Insekten, die wir auf dem Weg sahen.
Von der Mossman Gorge wird es im Anschluss weitere 1,5h in Richtung Norden zum Cape Tribulation gehen. Auf dem Weg muss der Daintree Fluss per Fähre überquert werden – erfreue dich hier vor allem an den vielen Warnschilder vor der Fähre: Achtung: “Lebensgefahr Krokodile, Achtung Kassoware”. Es scheint, als würde man mit der Flussüberquerung in die Jurrasic World eintauchen. Auf der Fahrt durch den nördlichen Teil des Daintree National Parks wirst du ziemlich sicher an einigen Aussichtspunkten anhalten und der Guide wird dir schon einige Informationen zum Lebensraum geben. Am Cape Tribulation angekommen, läufst du mit der Gruppe zum wunderschönen und malerischen Strand. Ein kleiner Strandspaziergang steht an. Hier siehst du das kristallklare Wasser des Great Barrier Reefs auf den ältesten Regenwald der Welt treffen – der absolute Hammer!
In Cape Tribulation wirst du je nach Tour auch dein Mittagessen verzehren und nach einer kleinen Mittagspause wieder die Rückreise zum Daintree Fluss antreten, denn nun steht die Flussfahrt zum Krokodil-Watching an. Je nach Jahres- und Tageszeit stehen deine Chancen recht gut, riesige Krokodile zu sehen, denn der Daintree Fluss ist voll von ihnen. Auf meiner Tour war dies eines der Highlights, da der Guide des Bootes unglaublich leidenschaftlich seine Arbeit betrieben hat und so erfreut war, wenn ihm Gäste viele Fragen zu seinen Lieblingstieren gestellt haben. Gelernt habe ich auf dieser Bootsfahrt eine Menge und ich hatte auch Glück, mehrere Krokodile und sogar riesige Baumpythons zu sehen.
Nach der Flussfahrt steht dann die Rückreise nach Port Douglas bzw. Cairns an. Je nach Verkehr wirst du erst am Abend wieder in Cairns eintreffen.
Sehenswürdigkeiten im Daintree Forest
Mossman Gorge
Tal im Regenwald, durch das ein klarer Fluss fließt. Neben einem Besucherzentrum kann man hier auf Holzstegen durch den Regenwald laufen. Es gibt mehrere Aussichtsplattformen und eine Hängebrücke. Darüber hinaus kannst du vor Ort mehr über die Ureinwohner der Region lernen.
Cape Tribulation
Bekanntester Abschnitt der Küste des Daintree National Parks, wo das Great Barrier Reef auf den ältesten Regenwald der Welt trifft. Nicht nur der Strand ist wunderschön, sondern auch die hügelige Landschaft drumherum. Neben vielen Tieren kann man hier auch seltene Pflanzen entdecken.
Mount Alexandra
Der Aussichtspunkt ist ein Must-See vor Ort und bietet dir einen tollen Ausblick aufs Umland.
Daintree Fluss
Verläuft durch die Mitte des National Parks und ist nur per Fähre überquerbar. Hier kann man eine Bootsfahrt machen und mit einer hohen Chance Krokodile zu Gesicht bekommen. Zudem ist die Aussicht auf das Umland vom Boot aus sehr schön.
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