Bau & Geschichte
Die Katakomben von Paris sind ein echt spannendes und schauriges Kapitel der Stadtgeschichte, das tief unter der lebhaften Metropole verborgen liegt. Dieses Beinhaus unter der Erde ist Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. Es wurde in stillgelegten Steinbrüchen aus dem 15. Jahrhundert im Gebiet „Tombe-Issoire“ eingerichtet.
Die Geschichte der Katakomben begann 1780, als der Friedhof Les Saints-Innocents geschlossen wurde. Der Friedhof war damals der wichtigste von Paris und wurde stillgelegt, weil die hygienischen Zustände untragbar geworden waren. Um die Überfüllung und die gesundheitlichen Probleme zu lösen, hat man sich entschieden, die Gebeine in die unterirdischen Steinbrüche zu verlagern.
Dass ausgerechnet dieser Ort als Beinhaus ausgewählt wurde, lag in der Verantwortung des Carrières, eine Behörde, die vom König am 4. April 1777 gegründet wurde. Sie war dafür zuständig, den Pariser Untergrund zu schützen und zu konsolidieren und die Gebeine von Friedhöfen im Zentrum von Paris zu sammeln, um diese anschließend in die Katakomben zu überführen.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts sind die Katakomben für die Öffentlichkeit zugänglich und schicken seitdem neugierige Besucher auf eine Zeitreise, knapp 45 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit. Sie durchqueren verschiedene Felsschichten und erreichen schließlich die Kalksteinschicht aus der Lutetien-Periode. Diese geologische Periode, benannt nach Lutetia, dem römischen Namen von Paris, hat den geschätzten „Pierre de Paris“ (Pariser Sandstein) geliefert, der unter anderem auch zum Bau des Sacre Cœur verwendet wurde.
Insgesamt erstrecken sich die Katakomben über etwa 300 Kilometer unter der Stadt, aber nur 1,7 Kilometer davon sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Schätzungsweise sechs Millionen Menschen haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Die konstante Temperatur in den Katakomben beträgt etwa 14 Grad Celsius, was zur unheimlichen Atmosphäre beiträgt, die dich bei deiner Tour durch die Tunnelsysteme bestimmt erschauern lässt.
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