In diesem Artikel stellen wir dir die Sehenswürdigkeiten genauer vor und verraten dir auch eine Route, sowie einige Tipps für die Tour zum Golden Circle auf Island.
Perfekte Route
Damit du dir besser vorstellen kannst, wo sich der Golden Circle auf Island befindet und wo genau du die Sehenswürdigkeiten entlang der Route findest, haben wir dir eine interaktive Karte erstellt, welche du selbst nutzen kannst für deine Tour.
Sehenswürdigkeiten
Þingvellir (Thingvellir) Nationalpark
Der Þingvellir (oder Thingvellir) Nationalpark ist geografisch gesehen einer der spannendsten Orte auf Island, denn hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander. Da sich die beiden Platten voneinander entfernen, entstand dabei eine Schlucht, die sogenannte Silfra Spalte, die man im Þingvellir Nationalpark sehen kann.
Jedes Jahr wird die Schlucht um ca. 7 mm breiter, damit wächst auch die Fläche von Island ganz langsam. Unerschrockene Abenteurer können hier die auseinanderdriftenden Platten unter Wasser beim Schnorcheln oder Tauchen entdecken. Da das Wasser von einem Gletscher stammt, ist das Wasser unglaublich klar, allerdings auch sehr kalt. Gegen die Kälte bekommst du aber natürlich einen Neopren-Anzug.
Ebenso bemerkenswert im Þingvellir Nationalpark ist die historische Geschichte. Denn hier wurde 930 nach Christus eines der ersten demokratischen Parlamente in Europa gegründet und das Christentum als offizielle isländische Religion bestimmt. Zu finden ist dieser Ort unweit der Silfra Spalte beim Lögberg.
Die Silfra Spalte und den Lögberg findest du im Norden des Þingvallavatn Sees, im Süden des Sees liegt malerisch schön die Kirche Úlfljótsvatnskirkja neben einem kleinen Ort. Achtung: Hier führt nur eine Straße hin und es gibt nur wenige Parkplätze.
Tipps:
- Der Parkplatz bei Lögberg/Silfra Spalte kostet 750 ISK, zahlbar mit Kreditkarte am Automaten oder im Shop.
- Das Þ in Þingvellir ist ein Buchstabe, den es außerhalb von Island nicht gibt, deshalb ist die Schreibweise Thingvellir ebenso korrekt.
Fährt man vom Þingvellir Nationalpark weiter östlich, findet man den See Laugarvatn. An diesem See gibt es ein tolles isländisches Spa, die Laugarvatn Fontana. Dieses ist zwar sicherlich nicht so spektakulär, wie die Blue Lagoon, aber die vielen kleinen Thermalbecken bieten eine tolle Aussicht auf den See und Entspannung. Hier kannst du auch die “Wikinger Challenge” machen – vom heißen Wasser in den kalten See laufen. Wir haben es sehr genossen, hier zu entspannen.
Geysir Strokkur in Haukadalur
Island hat einige geothermale Quellen. Überall findet man auf Island heiße Quellen und schwefelhaltige Felder, Haukadalur ist eines dieser Felder. Das Besondere an Haukadalur: Hier findest du den einzigen aktiven Geysir in Island namens Strokkur. Der Strokkur ist damit nicht nur ein Highlight auf der Golden Circle Tour, sondern gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten auf ganz Island. Dieser bricht alle paar Minuten aus. Keine Panik also, wenn du den Ausbruch verpasst, es folgt kurz darauf der nächste. Erkennen kann man den Ausbruch vorher schwer, es passiert sehr plötzlich und wir haben uns ziemlich erschrocken. Das Wasser blubbert konstant wie in einem Wasserkessel.
Wenn der Strokkur dann ausbricht, sieht man kurz eine hellblaue “Wasserglocke”, dann die Fontäne und kurz darauf ist das Spektakel auch schon wieder vorbei. Unweit des Strokkurs befindet sich noch der “große Geysir”, der namensgebend für die Geysire weltweit war. Dieser bricht aber inzwischen kaum noch aus. In diesem geothermalen Feld gibt es aber nicht nur die beiden Geysire, sondern auch andere Quellen, die man blubbern beobachten kann.
Tipp: Im Süden von Island, ca. 35 Minuten von Reykjavík entfernt, kannst du ein weiteres tolles geothermales Feld namens Krýsuvík finden, welches wir ebenfalls empfehlen können.
Gullfoss Wasserfall
Der Gullfoss Wasserfall war für uns eines der Sehenswürdigkeiten entlang des Golden Circle, den man nicht verpassen sollte. Der massive Wasserfall ist einer der schönsten Wasserfälle in Island und leicht erreichbar. 32m Höhe erreicht der Gullfoss, ca. 230 Meter ist der Wasserfall breit. Unweit des Wasserfalls befindet sich ein großer (aktuell kostenfreier) Parkplatz, von diesem aus man ein paar Stufen gehen muss, um direkt zum Wasserfall zu gelangen.
Achtung rutschig! Hat es Temperaturen um den Nullpunkt, friert das Spritzwasser des Wasserfalls ein und es entsteht eine dünne, rutschige Eisschicht.
In Fludir befinden sich gleich 2 heiße Quellen, die zum Baden einladen. Eine davon ist die Secret Lagoon, die tatsächlich einmal ein Geheimtipp war, diese Zeiten sind aber vorbei. Dennoch lohnt sich die Secret Lagoon, weil diese landschaftlich unheimlich schön und authentisch liegt.
Geheimtipp: Heiße Quelle Hrunalaug in Fludir
Die weitere heiße Quelle in Fludir ist Hrunalaug. Hrunalaug ist einer der schönsten Hot Pots in Island, richtig romantisch und aktuell noch wirklich ein Geheimtipp. Die Quelle bietet mehrere heiße Bäder neben einer kleinen Hütte. Es gibt ebenfalls nur eine kleine Umkleidekabine. Beim Parkplatz angekommen sieht man den Hot Pot nicht sofort, aber man folgt einfach den Schildern ein paar Minuten. Die Quelle liegt auf einem Privatgrund, der Besitzer verlangt eine kleine Gebühr auf freiwilliger Basis.
ACHTUNG: Bitte nimm deinen Abfall mit, geh nicht völlig verschwitzt in das Wasser und mach keinen Dreck. Bakterien könnten sich vermehren, das Wasser könnte kippen und damit wäre das Paradies wohl bald gesperrt. Achte auf die Umwelt, damit auch andere es noch genießen können.
Skálholt
Skálholt war der erste Bischofssitz auf Island und lange das kulturelle Zentrum. Sehenswert ist hier die Skálholtsdómkirkja, die Domkirche von Skálholt. Die Kirche wurde 1956 erbaut, nachdem archäologische Ausgrabungen durchgeführt wurden, bei denen tatsächlich ein Steinsarkophag eines Bischofs und ein Tunnel aus dem 13. Jahrhundert gefunden wurden. Einen kurzen Stopp bei der schön gelegenen Kirche lohnt sich.
Sólheimar
Sólheimar ist das erste “Öko-Dorf” von Island und eines der ältesten weltweit. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben. In der Gemeinde erfolgt die Verpflegung beispielsweise über Gewächshäuser und einer heißen Quelle zur Energieversorgung. Ursprünglich wurde das Dorf als Zuhause für Kinder erbaut, inzwischen ist es für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ausgelegt. Hier kannst du die Kirche des Dorfes besuchen und auch im Dorf selbst viel über Nachhaltigkeit lernen.
Wie bereits eingangs erwähnt, bietet der Golden Circle auf einer Tour alles, was Island zu bieten hat im Miniaturformat. Im Norden von Island findet man viele inaktive Vulkankrater, bei denen man am Kraterrand entlang gehen kann und auch beim Golden Circle gibt es mit dem Kerið einen solchen Vulkankrater mit Kratersee. Hier kann man sogar bis an den See hinab gehen. Der Kratersee Kerið ist einer der wenigen Sehenswürdigkeiten auf Island, bei dem man Eintritt zahlen muss. Direkt beim Parkplatz findest du das Häuschen, wo der Eintritt bezahlt wird.
Geheimtipp: Reykjadalur, der heiße Fluss
Dass heiße Quellen ein Island-Highlight sind, hast du nun wohl schon mitbekommen und eine weitere sehr schöne, die zum Baden einlädt, ist der Fluss Reykjadalur. Dieser befindet sich ca. 40 Minuten Fahrzeit von Reykjavík und rundet somit die Golden Circle Tour ideal ab.
Um zum Fluss zu kommen, musst du allerdings etwas wandern. Ca. 1 bis 1 1/2 Stunde(n) ist man auf dem Wanderweg unterwegs (3,5km, ca. 250 Höhenmeter). Anfangs kommt man bei einigen dampfenden Quellen vorbei, wo es auch gleich steil bergauf geht, dann führt der Weg zum großen Teil durch ebenes Terrain, mit leichten An- und Abstiegen. Dafür wird man anschließend mit einer traumhaften, heißen Quelle belohnt, bei der kaum andere Leute sind. Bei der Badestelle gibt es Umkleidekabinen (wobei Kabinen übertrieben wäre, es sind im Grunde nur Sichtschutzwände).
Tipp: Je weiter oben im Fluss du sitzt, desto wärmer ist es, dort entspringt die heiße Quelle. Gehe also bis zum Ende des Stegs, wenn du heißes Wasser liebst.
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