Fortbewegung vor Ort
Wie reist man am besten?
Generell ist die Infrastruktur in Kolumbien gut ausgebaut. Die Straßen sind überraschenderweise sehr gut in Schuss, die Inlandsflüge sind günstig und auch mit dem Bus kannst du (mehr oder weniger bequem) sehr günstig von A nach B reisen.
Die Strecken zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten und Orten sind allerdings weit (z.B. Medellín-Salento: 6h; Cartagena-Medellín: 11h). Die Frage würden wir also mit “es kommt drauf an” beantworten.
Bus
Bus fahren ist in Kolumbien unserer Meinung nach die beste Methode, um das Land bei einer Backpacking-Reise zu erkunden. In jeder Stadt findest du einen größeren Busbahnhof, der alle großen Städte anfährt. Weiter gehts dann meistens mit kleineren Bussen oder Minivans zu kleineren Ortschaften. Also generell kannst du (fast) jeden Ort in Kolumbien mit dem Bus erreichen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen.
Ein weiterer großer Vorteil: Es gibt zahlreiche Strecken, bei denen auch Nachtbusse möglich sind. Dadurch kannst du dir Zeit und auch Geld für eine Unterkunft sparen. Wir sind insgesamt 4 Mal mit dem Nachtbus in Kolumbien gefahren und haben ehrlicherweise nicht immer gute Erfahrungen gemacht. Die Busse werden teilweise extrem runtergekühlt, wir haben noch nie so kalte Nachtbusfahren erlebt.
Pack dir also immer genügend Pullis, Jacken und ggf. auch einen Schlafsack oder sogar eine Mütze in den Rucksack. Ein Kissen oder eine Decke haben wir nie bekommen. Für Nachtbus-Verbindungen werden oft Doppeldecker (Doble Piso) eingesetzt. Je nach Ausstattung sind die Sitze sehr groß und bequem und lassen sich auch bis zu 160 Grad nach hinten lehnen.
Auch wenn die Nächte meist etwas kurz waren, würden wir dir Nachtbusfahrten empfehlen, wenn du wenig Zeit hast für eine Backpacking-Reise in Kolumbien, denn nachts ist auf den Straßen wenig Verkehr und die Busse kommen oft pünktlich am Zielort an. Wenn du tagsüber mit dem Bus reist, ist eine Verspätung von 1 bis 3 Stunden fast vorprogrammiert.
Unsere Tipps für Busfahrten in Kolumbien:
- Frag am Busbahnhof immer nach, wie oft der Bus hält, damit du keinen “Bummelbus” erwischst.
- Plane genügend Puffer ein und buche niemals eine Anschluss-Busverbindung vorab, denn die Busse sind fast immer verspätet.
- Wähle deinen Sitzplatz so weit wie möglich vorne und bei einem Doppeldecker immer unten (damit es weniger wackelt).
- Nimm dir Noise-Cancelling-Kopfhörer oder Ohropax mit, die Kolumbianer hören oft sehr laut Musik oder telefonieren im Bus.
- Tipps für Nachtbusfahrten:
- Pack dir warme Sachen (oft ist es sehr kalt), Ohropax & eine Schlafmaske ein.
- Nimm eine gewöhnliche Reisetablette, die macht dich sehr müde und lässt dich besser schlafen.
Es gibt in Kolumbien keinen Anbieter, der das komplette Land abdeckt. Ein sehr großer Anbieter, der auch luxuriösere Busse und Nachtbusse anbietet, ist beispielsweise Copetran oder auch Bolivia. Für den Nachtbus nach Armenia sind wir mit Flota Occidental gefahren und nach Neiva hatten wir den Busanbieter Cootranshuila gebucht. Die Busse für lange Reisen waren grundsätzlich immer gut.
Um Busse zu buchen, kannst du die Webseite redbus.co verwenden. Dort findest du viele Busverbindungen und kannst auch direkt einen Sitzplatz wählen. Allerdings werden dort nicht alle Busverbindungen angezeigt. Die App kann nur mit kolumbianischer Nummer/Sim-Karte genutzt werden.
Die zweite Möglichkeit ist, direkt beim Busanbieter auf der Website zu schauen. Du kannst dort zwar nicht immer buchen, aber zumindest siehst du die Abfahrtszeiten. Die dritte Möglichkeit ist, einfach direkt am Busterminal nach möglichen Verbindungen zu fragen. Meistens kannst du auch noch ganz spontan einen Bus für den nächsten oder sogar noch selben Tag buchen.
Tipp: Wir haben unseren nächsten Bus fast immer gleich nach der Ankunft am Busbahnhof gebucht.
Unsere Busverbindungen während der Rundreise findest du hier:
Flugzeug
Inlandsflüge sind in Kolumbien sehr günstig (ab 30€) und bieten sich vor allem für längere Strecken gut an, wenn du schnell von A nach B kommen möchtest und keine Lust auf eine Nachtbusfahrt hast. Es gibt wirklich überraschend viele Flughäfen in Kolumbien. Teilweise sind die Maschinen allerdings recht klein und das Gepäck ist ggf. beschränkt auf max. 20 Kilo, also schau dir im Vorfeld die Gepäckbestimmungen genauer an.
Wenn du ein günstiges Flugschnäppchen ergattern möchtest, solltest du Inlandsflüge frühzeitig buchen. Wir haben während unserer Reise immer wieder die Flugpreise gecheckt und kurzfristig waren diese oft doppelt bis dreifach so hoch.
Taxi/Uber
In Kolumbien gibt es keine Taximeter, sondern man fragt die Taxifahrer vorher, was es kostet. Verhandeln mussten wir in Kolumbien nie. Wir waren extrem positiv überrascht, wie oft man uns als Touristen gleich zu Beginn einen fairen Preis genannt hat. Einmal mussten wir am Ende sogar weniger bezahlen, weil die Fahrt doch kürzer war, als der Taxifahrer dachte.
Eine weitere, gute Alternative ist Uber und die App inDrive (Google Play Store/Apple). Während dir bei Uber ein Fahrer für einen Fixpreis zugewiesen wird, funktioniert inDrive über ein Bieterverfahren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass inDrive immer günstiger war.
Tipp: Viele Taxi- und Uber-Fahrer kannst du auch den ganzen Tag buchen, sodass du privat zu den Highlights fahren kannst und die Touristen mit den Touren umgehst. In Hostels findest du auch oft andere, die die gleiche Tour machen wollen, so sparst du zusätzlich. Wir haben uns in Medellín beispielsweise für einen Tag einen Fahrer genommen, um nach Guatapé zu fahren (Kosten: 380.000 COP).
Sprache
- Spanisch ist die offizielle Amtssprache
- Kaum jemand spricht Englisch
- Gute Grundkenntnisse in Spanisch sind in Kolumbien sehr von Vorteil
- Tipp: Ladet euch eine Übersetzungsapp herunter, Google Übersetzer liefert zwar nicht die besten Ergebnisse, funktioniert aber auch offline.
vielen Dank für die vielen Tipps.
Dank der Infos und Podcasts fühlen wir uns gut vorbereitet und freuen uns, wenn es am 16.8.23 los nach Kolumbien geht.
Interesse halber, wieso kam für euch eigentlich ein Aufenthalt im Amazonasgebiet nicht in Frage?
Viele Grüße
Jeannette und family
Hallo 🙂
Oh das freut uns sehr!
Im Amazonas-Gebiet werden immer noch großflächig Drogen angebaut und kleine Machtkämpfe geführt. Kein Vergleich mehr zu früher, aber trotzdem gilt das Amazonas-Gebiet nicht überall als sicher. Leticia ist allerdings ein „touristischerer“ Ort im Amazonas, wo auch sichere Touren angeboten werden. Wenn ihr also eine Amazonas-Tour machen wollt, dann am besten am Leticia 😉
Liebe Grüße
Nina