Fortbewegung & Transport
Wenn du deine Rundreise durch Indien planst, wirst du dir natürlich überlegen müssen, wie du vor Ort von A nach B kommst. Zum Glück ist die Infrastruktur in Indien sehr gut! Die Frage ist eher, wie viel Komfort du dir leisten möchtest. Innerhalb der Ortschaften hast du die Möglichkeit, lokale Busse oder Rikschas zu nutzen. In den Metropolen kannst du auch die U-Bahn nutzen oder dir ein Uber bestellen.
Für längere Strecken gibt es mehrere Möglichkeiten: Auf langen Strecken kannst du einen Inlandsflug nehmen oder einen Nachtzug. Für kürzere Strecken gibt es die Optionen Reisebus, Zug oder privater Fahrer. Hier sind die verschiedenen Optionen im Überblick.
Inlandsflüge
Als eines der größten Länder der Erde sind die Distanzen zwischen einzelnen Städten oder Sehenswürdigkeiten oft groß. Vor allem wenn du wenig Zeit hast oder sehr lange Zugfahrten vermeiden willst, solltest du Inlandsflüge in Betracht ziehen.
Der indische Binnenmarkt wird hauptsächlich von zwei Airlines bedient: Indigo und Air India. Beide Airlines bieten kostengünstige Inlandsflüge zu vielen Flughäfen innerhalb Indiens an. Meistens ist ein Aufgabegepäckstück im Ticketpreis enthalten. Flüge von 1-2h kosten meistens nicht mehr als 50€.
Busse/Nachtbusse
Eine kostengünstige Möglichkeit, sich in Indien fortzubewegen, ist der Bus. Dabei unterscheiden sich lokale Linienbusse von Reisebussen. Linienbusse kann ich dir nicht empfehlen. Die Busse sind meist in einem schlechten Zustand, hoffnungslos überfüllt und haben weder Klimaanlage noch Fenster. Zudem fahren die Busfahrer oft rücksichtslos und Unfälle sind nicht ausgeschlossen. Tue dir selbst einen Gefallen und gebe einige Cent mehr aus und nimm eine Rikscha innerhalb von Ortschaften.
Für längere Strecken gibt es ein sehr gutes Reisebusnetz. Von Schlafbussen mit Klimaanlage bis zu alten Bussen ohne Klimaanlage gibt es alles. Bustickets buchst du am besten über die indische Website redbus. Auf der Website kannst du z.B. nach Klimaanlagen filtern und siehst auch die Bewertungen der Busunternehmen anderer Reisender. So ist es recht einfach, einen guten und komfortablen Bus zu finden, der dich auch sicher von A nach B bringt!
Züge/Nachtzüge
Dank der Briten hat Indien eines der größten und dichtesten Schienennetze der Welt. Du kommst auf den Schienen innerhalb von Indien quasi überall hin. Die Realität ist aber auch, dass es seit der Unabhängigkeit kaum Investitionen ins Schienennetz gab und die Züge somit langsam und alt sind. Die schnellste Art der Fortbewegung sind die Züge deswegen nicht. Lediglich die Strecke von Delhi nach Agra ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke mit mehreren weiteren Strecken, die gerade in der Planung sind.
In den indischen Zügen gibt es mehrere Klassen, die du buchen kannst. Je nachdem, wie lange du mit dem Zug unterwegs sein solltest, desto besser sollte die gebuchte Klasse sein. In den Zügen gibt es meist die Unterscheidung zwischen Sitzen und Betten und dann noch die Unterscheidung der ersten oder zweiten Klasse. Die erste Klasse hat dabei immer Klimaanlage.
Wenn du längere Strecken mit der Bahn reisen solltest, dann buche dir ein Bett. Dabei gibt es auch die Unterscheidung mit oder ohne Klimaanlage, aber auch wie viele Betten es in deinem Abteil gibt. Befinden sich drei Betten übereinander (6 Betten in einem Abschnitt), dann ist es die Three Tier Kategorie (3AC), zwei Betten übereinander ist die Two Tier Kategorie (2AC) und in der First Class (1AC) mit einer privaten Kabine.
Generell kann ich dir nur empfehlen, in der ersten Klasse zu reisen. So hast du reservierte Sitzplätze, Klimaanlage (meist recht kalt, nimm einen Pulli mit) und genügend Platz. In den anderen Klassen kann es schnell sehr voll und sehr heiß werden, sodass es sich für eine längere Fahrt nicht anbietet.
Rikscha
In den meisten Fällen ist die Rikscha die einfachste Option, sich innerhalb einer Ortschaft fortzubewegen. Rikschas findest du an jeder Straßenecke und du wirst sicherlich oft angesprochen werden, ob du nicht eine Rikscha brauchst. Das Problem der Rikscha ist, dass es keine festen Preise gibt. Da du ein ausländischer Tourist bist, wird mit garantierter Sicherheit versucht, dich abzuzocken. Frage in der Unterkunft nach ungefähren Preisen in der Stadt, sodass du anschließend auch für andere Strecken abschätzen kannst, wie viel du zahlen solltest.
Uber
In den Städten kannst du in Indien Uber nutzen. So musst du dich nicht mit Taxifahrern um Preise streiten und kannst bequem mit deiner Kreditkarte per App zahlen. Zudem hast du durch die App auch etwas mehr Sicherheit und kannst die Route verfolgen. Lade dir die App im Vorfeld runter, verknüpfe eine Kreditkarte und lass dich dann einfach und unkompliziert von A nach B bringen. Für eine 15-minütige Fahrt zahlt man meist nur 1-2€.
Privater Fahrer
Es gibt auch immer die Option, einen privaten Fahrer für Transfers zu buchen, diese sind aber vergleichsweise teuer. Auf manchen Strecken kann ein privater Fahrer Sinn ergeben, etwa wenn du Sehenswürdigkeiten auf der Strecke besuchen möchtest oder wenn die Abfahrtszeiten von Zügen und Bussen nicht mit deinem Reiseplan zusammenpassen (z.B. nachts unterwegs sein).
Private Fahrer für Transfers kannst du einfach finden. Entweder du schaust auf Plattformen wie getyourguide oder viator nach Transferoptionen und hast so auch gleich Bewertungen von anderen Reisenden zur Hand, oder du fragst in deiner Unterkunft nach. Die Unterkünfte werden dir immer einen Fahrer organisieren können. Wie gut der vom Hotel organisierte Fahrer ist, lässt sich vorher allerdings nicht beurteilen.
Alternativ zu privaten Fahrern für Transfers kannst du auch einen Fahrer mit Auto für deine ganze Reise buchen. Es gibt viele Agenturen und Taxiunternehmen, die diesen Service anbieten. Preislich ist diese Option mit Abstand die teuerste. Mit Sprit, Autobahngebühren, Gehalt des Fahrers plus Hotelkosten für den Fahrer belaufen sich die Kosten pro Tag auf min. 30€ (eher mehr).
Achtung: Bitte fahre nicht selbst in Indien. Der indische Straßenverkehr ist sehr anders als der europäische. Was auf den ersten Blick wie reinstes Chaos aussieht, hat durchaus ein System und es gibt gewisse Spielregeln, die nicht auf Straßenschilder zurückzuführen sind. Die Unfallgefahr im Verkehr ist hoch, vor allem wenn du an die Straßenverhältnisse nicht gewöhnt bist. Eine Rikscha für den Tag oder einen Fahrer für einen längeren Transfer zu buchen, ist immer noch sehr günstig, und du solltest dich somit nicht selbst hinters Steuer setzen.
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