Corona-Pandemie: So leidet der weltweite Tourismus

16. Mai 2020 Nina von traveloptimizer

Corona-Pandemie: So leidet der weltweite Tourismus

Die Tourismusbranche braucht deine Hilfe – Erfahre hier wie du helfen kannst!

Wir finden es sehr traurig und schade, dass man aktuell nicht reisen kann! Diesen Satz meinen wir nicht egoistisch. Natürlich ist es traurig, wenn eine geplante Reise ins Wasser fällt und wir eventuell auf Kosten sitzen bleiben. Trotzdem bleibt „nicht reisen zu können“ für uns ein Luxusproblem, allerdings wird das weltweite Reiseverbot für viele Menschen zu einem existenziellen oder sogar lebensbedrohlichen Problem. Während sich die Schlagzeilen der meisten deutschen Medien, um die Rettung des Tourismus in Deutschland und Europa drehen, haben wir einen Blick über den Tellerrand geworfen. Wie geht es eigentlich der Tauchschule in Mexiko, dem Taxifahrer in Indonesien oder dem Wanderführer in Nepal. Bekommen sie auch staatliche Unterstützung? Haben sie überhaupt noch genügend Lebensmittelvorräte? Wir und andere Reisende haben deshalb bei Reiseveranstaltern, Wanderführern, Taxifahrern und Locals nachgefragt, wie die jeweilige Situation in Mexiko, Bali, Nepal, Indonesien, Georgien, Thailand und Südafrika aussieht. Diese Länder und Schicksale stehen hier natürlich nur beispielhaft für die Tourismusbranche weltweit. Wir alle lieben das Reisen, wir alle wollen auch nach Corona wieder reisen und deshalb fühlen wir uns verpflichtet, der Tourismusbranche weltweit jetzt zu helfen! Wir würden uns sehr freuen, wenn auch du mithilfst und auf das Problem aufmerksam machst. Ein paar Möglichkeiten möchten wir dir in diesem Artikel und Podcast aufzeigen.

Viel Spaß beim Nachreisen ?

Allgemeine Zahlen und Fakten

Wir haben recherchiert und wollten wissen, wie es der Tourismusbranche außerhalb Europas geht. Leider haben wir nur zahlreiche Artikel, Zahlen und Fakten über die Tourismusbranche in Deutschland und Europa gefunden. Hier scheint sich das Ganze schön langsam wieder zu erholen. Grenzen und Hotels öffnen und es scheint, als wäre ein Sommerurlaub in Europa durchaus möglich. Selbst in China sind Inlandsflüge mittlerweile wieder möglich, doch die über 150 Millionen Chinesen, die 2018 eine Auslandsreise unternahmen, bleiben dieses Jahr wahrscheinlich lieber zuhause und erkunden (wenn überhaupt) das eigene Land. Und das ist ein riesiges Problem für den Tourismus weltweit, ja sogar für uns in Deutschland. Denn alleine in unser Land bringen die chinesischen Touristen jährlich 8 Milliarden Euro. In vielen asiatischen Ländern macht der Chinese sogar den Großteil des Tourismus aus. Wenn die Tourismusbranche in Deutschland schon jammert, kann man sich nur ungefähr ausmalen, welche Auswirkungen das Reiseverbot in ärmeren Ländern haben wird, in denen der Tourismus der Hauptwirtschaftssektor ist.

Und genau deshalb ist es jetzt an der Zeit zu helfen!

Du reist gerne? Dann nimm dir kurz Zeit und unterstütze den Tourismus weltweit

Wir sind uns sicher, jeder hat locker 5-15 Minuten Zeit, um den weltweiten Tourismus zu unterstützen. Es gibt so viele Kampagnen und Hilfsorganisationen, die jetzt auf Spenden von uns angewiesen sind. Genau so wie Australien nach den Buschfeuern unsere Hilfe gebraucht hat oder der Regenwald im Amazonas, brauchen jetzt die Menschen unsere Hilfe, die uns normalerweise eine schöne Urlaubszeit ermöglichen. Es müssen auch nicht immer Geldspenden sein, es gibt auch noch weitere Möglichkeiten zu helfen!

Die hier vorgestellten Spenden-Kampagnen und Organisationen haben wir und unsere Podcastgäste auf Vertraulichkeit und Seriosität geprüft. Du kannst gerne auch direkt zum jeweiligen Local, Reisenden oder Auswanderer Kontakt aufnehmen, um noch mehr Infos über die Situation im jeweiligen Land zu erfahren.

Podcast über Corona und den Tourismus weltweit

  • (00:20) Warum machen wir diese Podcastfolge?
  • (02:28) Corona und der Tourismus in Südafrika
  • (08:22) Corona und der Tourismus in Situation in Georgien
  • (13:30) Corona und der Tourismus in Thailand
  • (17:40) Corona und der Tourismus in Mexiko
  • (24:50) Corona und der Tourismus auf Java/Indonesien
  • (28:40) Corona und der Tourismusauf Bali/ Indonesien
  • (34:47) Corona und der Tourismus in Nepal

 

Musik: www.musicfox.com 

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Wir haben bei verschiedenen Locals, digitalen Nomaden und Auswanderern nachgefragt, wie die aktuelle Lage bei ihnen ist: Wie geht es der Tourismusbranche und den Leuten, die vom Tourismus leben wirklich? Sie geben dir einen ehrlichen und authentischen Einblick und erzählen auch, wie man jetzt helfen kann.

Südafrika: Kein Job, kein Geld, kein Essen! Menschen, aber auch Tiere leiden

Debby wohnt seit 2 Jahren in Südafrika, ist aber schon seit 6 Jahren als freiwillige Helferin im Game Reserve Sibuya tätig. Die Aufgabe des privat geführten Naturreservats ist es, die vom Aussterben bedrohten Nashörner zu überwachen. Dabei ist das Game Reserve zu 100% vom Tourismus abhängig, der zum größten Teil aus deutschen Touristen besteht. Aktuell bleiben die Touristen in ganz Südafrika leider aus. Die Folge: Menschen wurden entlassen und die Zahl der Infizierten steigt (aktuell 12.000 Corona-Fälle, Dunkelziffer deutlich höher). Seit 23. März herrscht in Südafrika landesweite Ausgangssperre. Privatleben, Wirtschaft und Tourismus kommen zum Erliegen. Normalerweise kommen rund 10 Millionen Touristen jährlich ins Land, wodurch 8 Milliarden Euro im Tourismussektor erwirtschaftet werden. Es ist wohl klar, dass es den Menschen, die normalerweise vom Tourismus leben, sehr schlecht geht.

Unternehmen, und dazu zählt auch das Game Reserve von Debby, mussten alle Mitarbeiter entlassen. „Das bricht mir das Herz, denn in Südafrika heißt es: Kein Job, kein Geld, kein Essen. Oft wird von einem Gehalt die komplette Familie ernährt“, erzählt Debby. Ein weiteres Problem ist natürlich die ärztliche Versorgung, denn in Südafrika gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung, so wie in Deutschland und nur die wenigsten können sich tatsächlich einen Arzt leisten. Einige Familien bekommen Essenszuwendungen von der Regierung. Tourismusunternehmen (Hotels, private Game Reserves oder Restaurants) haben theoretisch die Möglichkeit auf staatliche Unterstützung, wenn sie diese online beantragen. „Leider muss ich ehrlich sagen, dass die meisten kleinen Unternehmen allerdings keine Unterstützung bekommen, da man gewisse Kriterien erfüllen muss, wodurch viele durch das Raster fallen“, erzählt Debby. Noch weniger Hoffnung macht den Südafrikanern die Prognose der Experten, die erst wieder Mitte 2021 mit einem normalen Tourismus rechnen.

Wie kannst du unterstützen?

„Ein wenig was kann man schon tun, um die Tourismusbranche zu unterstützen“, da ist sich Debby sicher. Beispielsweise einfach eine geplante Reise nicht komplett stornieren, sondern einfach umbuchen auf nächstes Jahr. Außerdem gibt es kleinere Organisationen, die in Supermärkten „Food Bags“ packen lässt, die dann an bedürftige Familien verteilt werden. Debby empfiehlt auch hier zwei vertrauliche und seriöse Organisationen: FoodForward SA und Food Parcel Fundraiser.

Aber nicht nur die Menschen sind in Südafrika auf Spenden angewiesen, sondern auch die Tiere. „Ein Game Reserve beispielsweise hat oft sehr hohe Ausgaben für die Überwachung der Nashörner, die ansonsten Wilderern zum Opfer fallen würden und das obwohl die Population eh schon sehr gering ist“, so Debby. Sie hat deshalb eine Gofundme-Kampagne eingerichtet, bei der Tierliebhaber für ihr Game Reserve und den Schutz der Nashörner spenden können.

Georgien: „Gutscheine statt Stornierungen könnten uns retten“

Wir sind letztes Jahr im Sommer zwei Wochen durch Georgien gereist. Die wunderschönen Berge im Kaukasus-Gebirge, der gute Wein und vor allem die Menschen sind uns gut in Erinnerung geblieben und ans Herz gewachsen. In Georgien wird Gastfreundschaft groß geschrieben. Wir waren deshalb in den letzten Wochen immer wieder mit unserem Freund George Tevdorashvili, Inhaber der Reiseagentur Georgia Insight in Kontakt. Durch ihn hatten wir die Möglichkeit, damals tief in die georgische Kultur einzutauchen.

Corona Situation in Georgien

George und Katrin von Georgia Insight

Er hat uns erzählt, wie es der Tourismusbranche in seinem Land aktuell geht. Die Antwort von George: „Schlecht. Es befindet sich kein einziger Tourist mehr im Land und seit März herrscht bei uns Ausnahmezustand.“ Die Regierung habe zwar bei den Corona-Maßnahmen schnell reagiert (insgesamt ca. 600 Infizierte, Stand Anfang Mai 2020), allerdings nicht bei den Hilfspaketen für die Tourismusbranche. Weniger Einkommens- und Vermögenssteuer helfen wenig, wenn man keine Einnahmen mehr hat. George möchte weiterhin seine Mitarbeiter bezahlen und hat deshalb einen Hilfeaufruf an Freunde und ehemalige Gäste gestartet, die ihn mit zinslosen Darlehen und Gutscheinkäufen unterstützt haben. „Jetzt sind die Gehälter meiner Mitarbeiter zumindest bis Ende Juli gesichert, wie es danach weiter geht, weiß ich nicht. Wir rechnen nicht damit, dass dieses Jahr noch Reisen stattfinden“, hat uns George in einer Sprachnachricht mitgeteilt. Er betont auch immer wieder seine größte Hoffnung: „Die Tourismusbranche kann dieses Jahr nur überleben, wenn gebuchte Reisen nicht storniert, sondern verschoben werden.“

Wie kannst du unterstützen?

Wenn du bereits eine Reise gebucht hast und vom Reiseveranstalter die Option eines Gutscheins bekommst, dann nimm gerne diesen Gutschein an. Die Gutschein-Option ist für viele Reiseveranstalter wie George die einzige Möglichkeit die Mitarbeiter weiterhin zu bezahlen und zu überleben. Wer also dazu beitragen möchte, die Reisebranche zu retten, sollte die gebuchten Reisen lieber verschieben statt komplett abzusagen und das Geld zurückzufordern.

Wenn du zufällig planst, demnächst nach Georgien zu reisen, kannst du Georgia Insight auch mit einem Gutscheinkauf unterstützen. So hast auch du noch etwas davon. Die Gutscheine gelten 5 Jahre und können sowohl für Reisepakete, als auch Tagesausflüge und Mietwagenbuchungen eingesetzt werden.

Thailand: Gott sei Dank hält hier die Community zusammen

Marcel vom Reiseblog „home is where your bag is“ lebt auf Koh Phangan im Süden Thailands und berichtet über die aktuelle Situation auf der kleinen Insel. Es gibt bisher zwar nur einen Corona-Fall, trotzdem leiden die Einheimischen hier sehr unter der Pandemie. Die Haupteinnahmequelle ist, wie auf fast allen thailändischen Inseln, der Tourismus und der ist natürlich komplett eingebrochen. „Die Strände sind menschenleer. Aktuell ist es extrem ruhig auf der Insel, doch leider ist das nicht schön, sondern eher traurig“, meint Marcel. Für die Menschen hier ist Corona eine totale Katastrophe.

Corona Infos Tourismus Weltweit

Marcel und Tobi

Viele haben sich einfach nie Geld zur Seite gelegt und stehen jetzt vor dem nichts. Hilfsbedürftige greifen auf das kostenlose Essen zurück, das von Restaurants und Einwohnern gespendet und verteilt wird. Die Community auf Koh Phangan hilft sich also gegenseitig. Doch was macht die Regierung? „Viele Thais hoffen noch immer auf den 5000 Baht (ca. 166€) Zuschuss vom Staat, den aber längst nicht alle bekommen und der auch längst nicht ausreicht um längere Durststrecken zu überwinden“, meint Marcel. Wer den Zuschuss bekommt, werde anscheinend willkürlich ausgewählt. Nachdem im April der „state of emergency“ ausgerufen wurde, gab es viele Einschränkungen: Hotels, Restaurants, Bars mussten schließen und eine nächtliche Ausgangssperre ab 22.00 Uhr wurde ausgerufen. Die gute Nachricht: Ab Mai dürfen die Hotels auf Koh Phangan wieder öffnen, auch wenn sie trotzdem erst mal leer bleiben. Die bekannten Full Moon Partys wird es wohl erst mal lange Zeit nicht geben. Natürlich hoffen alle, dass sich der Tourismus schnell wieder erholen wird. An dieser Krise hat man gesehen, wie viele vom Tourismus abhängig sind und einige Thais lernen für die Zukunft mit Sicherheit auch sparsamer mit ihren Einnahmen umzugehen.

Wie kannst du unterstützen?

Die beste Unterstützung für die Locals wäre natürlich, wenn die Touristen wiederkommen, Übernachtungen buchen und die lokalen Restaurants und Garküchen besuchen, doch bis dahin ist es noch eine lange Durststrecke. Du warst schon mal auf Koh Phangan oder in Thailand und möchtest den hilfsbedürftigen Menschen dort helfen? Dann spende gerne für die Verteilung von kostenlosem Essen. Mehr Infos zur Spendenaktion findest du hier. Marcel weiß, dass hier das Geld auch ankommt und bestätigt uns die Verteilung der Essensspenden an Hilfsbedürftige. Wenn du Fragen hast zur Situation auf Koh Phangan oder in Thailand, dann schreib Marcel gerne über Instagram oder per Email.

Mexiko: Sogar die Fische vermissen die Touristen

Emily ist 2012 aus Deutschland nach Mexiko ausgewandert. Sie arbeitet im Pocna Dive Center auf Isla Mujeres in Mexiko, eine kleine Insel direkt vor Cancun. Wir haben Emily bei unserem Tauchurlaub in Mexiko kennengelernt. Wir werden unseren ersten Tauchgang im Unterwassermuseum und die kleine Insel, die nur ein paar Hundert Meter breit und 7 Kilometer lang ist, nie vergessen. Umso trauriger macht uns die aktuelle Situation dort, die uns Emily schildert: Alle Bewohner leben hier vom und auch für den Tourismus. Doch in Mexiko steht es erst gar nicht zur Debatte, ob finanzielle Hilfen von der Regierung an Unternehmen ausgezahlt werden.

Coronoa Situation Mexiko

Angebot für Tauchkurs in Mexiko

„Wir waren gezwungen Buchungen vorerst zurückzuerstatten und unsere Tauchschule zu schließen. Wir haben 12 Angestellte, die alle Familie haben und wir können leider seit 2 Monaten keine Gehälter zahlen. Da man grundsätzlich als Tauchlehrer hier nicht unglaublich gut verdient, haben die meisten auch keine großen Ersparnisse.Grundsätzlich haben die Landsleute kein Vertrauen in die Politik und haben dementsprechend auch die Corona-Vorschriften nicht befolgt. Das Misstrauen in die Politik ist das eine Problem, doch die Armut und die extreme Bevölkerungsdichte das andere“, erzählt uns Emily. Viele arme Leute vor allem in Zentralmexiko müssten rausgehen, um auf dem Markt etwas zu verkaufen oder zu arbeiten, sonst werden sie schlichtweg verhungern. Deshalb werde es in Mexiko kein komplettes Ausgangsverbot geben, allerdings Ausgangsbeschränkungen, die auch die Inselbewohner von Isla Mujeres betreffen. Immerhin gibt es auch schon 10 Infektionsfälle auf der kleinen Insel. „Auf Isla Mujeres dürfen wir nicht mal mehr zum Strand gehen, wir dürfen unser Haus eigentlich gar nicht verlassen, aber wir gehen trotzdem zumindest fischen“, berichtet Emily. Ab 01. Juni sollen die Strände und auch die Restaurants und Hotels an der Küste Yucatans wieder aufmachen. „So langsam wird es auch schwierig ohne Einkommen auszukommen. Wir teilen mittlerweile unsere Vorräte mit anderen Familien, die Mieten auf der Insel wurden reduziert und es gibt Spendenaktionen von hier ansässigen Auswanderern und von Touristen, die regelmäßig hier herkommen.“ Die Spenden werden dort zur Verteilung von Lebens- und Reinigungsmittel verwendet und auch um Strom und Wasser von armen Familien zu bezahlen.

Wie kannst du unterstützen?

Wenn du schon immer mal tauchen lernen wolltest, dann können wir dir nur ans Herz legen, jetzt das Angebot des Pocna Dive Centers zu nutzen, um dort deinen PADI Open Water Schein zu machen. Die Theorie kannst du schon jetzt im Vorfeld bequem von zu Hause aus erlernen, den praktischen Tauschkurs absolvierst du auf Isla Mujeres, sobald das Reisen wieder möglich ist. Auch wir haben unseren Tauschschein dort gemacht und können euch die wunderschöne, traumhafte Unterwasserwelt und die Insel nur ans Herz legen. Mehr Infos zu Isla Mujeres findest du übrigens in unserem Yucatan-Rundreise-Artikel. Wenn du das Pocna Dive Center und die Bewohner der Insel mit einer Geldspende unterstützen möchtest, kannst du das hier tun. Emily möchte sich schon im Voraus im Namen der ganzen Pocna-Familie bedanken.

Indonesien: Eine kleine Spende für den Taxifahrer in Java

Sabrina vom Reiseblog smilesfromabroad war vor kurzem bei uns im Podcast zu Gast, um über Peru, Bolien und Chile zu erzählen. Doch in einer Sprachnachricht hat sie uns von einer anderen Urlaubsbekanntschaft berichtet, nämlich vom Taxifahrer Aries. Damals auf ihrer Indonesien-Rundreise war Aries der Taxifahrer ihres Vertrauen in Java, einer Nachbarinsel von Bali. Dort beginnt der Tourismus gerade erst anzulaufen und viele Einheimische investieren in neue Tourismusprojekte.

Tourimus und Corona in Indonesien

Sabrina, ihr Freund und Taxifahrer Aries

Sabrina war von der Gastfreundlichkeit ihres Taxifahrers sehr überwältigt: „Aries hat uns zu seiner Familie eingeladen und uns bei den Taxifahrten zu den Sehenswürdigkeiten unglaublich viel über das Land, die Leute und die Kultur erzählt!“. Für dieses einmalige Urlaubserlebnis ist Sabrina ihm bis heute dankbar. Da sie immer noch seine Handynummer eingespeichert hatte, wollte sie sich nach ihm erkundigen und berichtet uns in der Sprachnachricht: „Statt Taxifahrten verkauft Aries nun Reis, um irgendwie an Geld für Lebensmittel zu kommen, denn er ist als Hauptverdiener für eine ganze Familie verantwortlich“. Aufgrund der aktuellen Situation beschloss Sabrina, ihm spontan einen Betrag über Paypal zu überweisen.

Wie kannst du unterstützen?

„Ich hier in Österreich verdiene weiterhin mein Geld, Aries in Java leider nicht, obwohl er normalerweise täglich Touristen glücklich macht!“ , beton Sabrina und appelliert damit an alle an besonderes gastfreundliche Urlaubsmomente zurückzudenken. Vielleicht gibt es auch bei dir einen Einheimischen, der deinen Urlaub unvergesslich gemacht hat und von dem du vielleicht sogar noch die Kontaktdaten auf dem Handy, in Facebook hast oder auf der Website findest. Erkunde dich doch einfach mal nach ihm, wie es ihm geht und unterstütze ihn schnell und direkt mit einer kleinen Spende.

Bali: „Wir packen selbst mit an und verteilen Lebensmittel“

Sofia vom Ernährungsblog isshappy begeistert ihre Follower und Blogleser mit leckeren, veganen Rezepten und hat schon viele Menschen zu einer gesünderen Ernährung und Lebensweise bewegt. Um Ernährung und Lebensmittel geht es auch in Sofias Geschichte, die sie im Podcast mit uns teilt. Sie lebt aktuell auf Bali und macht sich Sorgen, um die Menschen die normalerweise vom Tourismus leben.

Corona und Reisebranche auf Bali

Sofia und José von isshappy

Maskenpflicht und Social Distancing sind hier nämlich das geringste Problem für die Menschen. Viel schlimmer sei der fehlende Tourismus, von dem 80 % der Inselbewohner leben. „Wir haben von den Einheimischen noch nichts zu staatlichen Hilfen gehört, aber die Menschen helfen sich hier gegenseitig und es gibt ein paar Spenden- und Sammelaktionen“, berichtet Sofia. Vor kurzem haben sie und ihr Freund José selbst unzählige Reissäcke und Seifenpaletten in einen Kleinbus geladen, um die Spende zum nächsten Community Center zu bringen. „Geldspenden wären aber fast noch besser gewesen, denn damit können die Hilfsbedürftigen selbst günstigere Lebensmittel kaufen, die sie brauchen“, meint Sofia. Die beiden digitalen Nomaden waren aber auch beim Verteilen der Lebensmittel in den Familien mit dabei und waren schockiert: „Es ist teilweise echt krass, wie die Leute leben. Als Tourist sieht man immer nur die schönen Seiten von Bali oder Ubud.“

Wie kannst du unterstützen?

Viele haben mit Sicherheit schon die Schönheit und den Spirit auf Bali erlebt. Eine Reise nach Bali schenkt uns wertvolle Reiseerinnerungen und für viele sogar noch mehr – doch nun braucht diese Insel deine Unterstützung. Hilf den Balinesen mit deiner Spende. Auch kleine Beträge helfen, denn bei der Karma House Organisation fließt das komplette Geld an hilfsbedürftige Familien. Sofia und José würden sich freuen, wenn sie mit deinen Spenden noch mehr Lebensmittel an Hilfsbedürftige verteilen dürfen.

Nepal: „Ich habe nur noch meinen Gemüsegarten“

Biggi und Flo vom Reiseblog phototravellers.de sind Vollzeit-Reiseblogger und natürlich trifft auch sie der Corona-Virus, aber von Jammern keine Spur, denn die beiden wissen es gibt Menschen, die trifft es noch viel schlimmer und die kämpfen tatsächlich um das nackte Überleben.

Tourismus in Nepal während Corona

Flo im Everest Base Camp mit Bikas

Beispielsweise Bikas, ein Sherpa, den Biggi und Flo während ihrer Wanderung zum Mount Everest Base Camp in Nepal kennengelernt haben. Die Sherpas kommen aus armen Bergvölkern, die durch den Tourismus zu etwas Wohlstand gekommen sind. Sie begleiten Wanderer auf die höchsten Berge der Welt und die Träger schleppen bis zu 100 Kilo auf ihrem Rücken den Berg hoch, um anderen ein tolles Wandererlebnis zu bieten. „Der Virus selbst ist nicht das Problem, sondern die fehlende Existenzgrundlage für viele Familien dort. Bikas hat uns erzählt, er ernährt seine Familie jetzt nur noch vom Gemüsegarten und von Kröten, die angeblich auch gegen das Virus helfen sollen“, erzählt Biggi. Doch was passiert, wenn die Ernte schlecht ausfällt? Daran möchte man erst einmal nicht denken…

Wie kannst du unterstützen?

„Die einzige Möglichkeit aktuell zu helfen, ist Spenden“, betont Biggi. Die beiden haben auf ihrem Blog noch weitere Schicksale von Menschen gesammelt, die durch den wegbrechenden Tourismus vor dem Ruin, teilweise sogar vor einer Hungersnot stehen. Weitere Geschichten und Spendenaktionen findet ihr also auch bei phototravellers.de. „Den Menschen muss bewusst werden, dass es noch viel schlimmere Schicksale gibt, als aktuell in Deutschland oder Europa. Wir können immer noch einkaufen gehen, haben genügend Lebensmittel, wir können zum Arzt gehen und im Großen und Ganzen geht es uns gut – anderen Menschen nicht“, meint Biggi und sie wünscht sich einfach nur, dass mehr Menschen, die gerade Geld übrig haben, spenden. Es hilft auch schon ein kleiner Betrag und wenn man weiß, dass das Geld ankommt, ist es die 5 Minuten Zeitaufwand definitiv wert! Freundeskreis Nepalhilfe ermöglicht den Waisen- oder Halbwaisen-Kindern ein besseres Leben in einem der ärmsten Ländern der Welt.

Die ausführlichen Geschichte der einzelnen Schicksale könnt ihr hier hören:

Zusammenfassung: So kannst du der weltweiten Tourismusbranche helfen

Wenn du selbst gerne reist und es auch weiterhin tun möchtest, dann hilf mit, die Tourismusbranche weltweit zu unterstützen. Wir haben dir hier beispielhaft ein paar Schicksale außerhalb Europas vorgestellt, um dir zu zeigen, wie hart es die Tourismusbranche und die Leute in den Entwicklungsländern trifft. Die Corona-Pandemie ist eine Krise, die weltweit viele Existenzen in der Tourismusbranche auslöschen kann, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Wir hoffen, wir konnten dich mit unserem Podcast inspirieren, auch zu handeln! Hier nochmal die wichtigsten Tipps zusammengefasst, wie du die Reisebranche weltweit in der schweren Corona-Krise unterstützten kannst:

  • Für eine der hier aufgelisteten Hilfsorganisationen und Kampagnen spenden!
  • Gutscheine bei stornierten Reisen akzeptieren, statt eine Rückerstattung einzufordern!
  • Gutscheine kaufen oder Buchungen tätigen für geplante Reisen im Jahr 2021!
  • Erkundige dich bei einheimischen Reisebekanntschaften und frage nach, wie du helfen kannst!
  • Verfolge deutsche Auswanderer, die im Ausland leben und scheue dich nicht, über Social Media nachzufragen, ob du sie mit Spenden bei Hilfsaktionen unterstützen kannst!
  • Mache auf den Notstand aufmerksam, indem du die Geschichten hier auf Social Media teilst und weitererzählst.

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